Mein Glubb Nämberch und ich

Mein Glubb Nämberch und ich

Montag, 23. September 2013

Datei "Gewalttäter Wies´n"

Als ich heute Facebook durchstöbert habe, stach mir gleich ein Artikel der Augsburger Allgemeinen ins Auge. Auf dem Oktoberfest schien es ja bereits am ersten Tag richtig rund zu gehen. Das war für mich Grund genug, dem lieben Herrn Herrmann mal eine Email zu schreiben. Dies geschah jetzt ganz spontan und man möge mir eventuelle Fehler verzeihen. Vielleicht mag sich ja der ein oder andere anschließen und unserem werten Innenminister die Meinung geigen. Ich hab mal an diese beiden Adressen geschrieben.

minister@stmi.bayern.de
joachim.herrmann@csu-bayern.de

Wohl wissend, dass er die Mails natürlich nicht persönlich liest aber es war mir jetzt einfach ein Bedürfnis. Hier der Text, den ich abgeschickt habe. Lassen wir uns überraschen, ob überhaupt eine Reaktion folgt.

Guten Tag, Herr Herrmann,

mir ist durchaus bewusst, dass diese Email nicht an Sie persönlich geleitet wird aber irgendwie muss ich ja meinen Unmut äußern. Lesen Sie sich doch bitte mal beigefügten Artikel aus der Augsburger Allgemeinen durch.


Schon am ersten Wies´n Tag wurden nicht wenige Straftaten begangen. Leider entrüsten sich die Politiker in den Medien aber nicht darüber. Nein, im Gegenteil. Das wird halt einfach mal so hingenommen, weil das auf dem Oktoberfest eben so ist. Mir wurde zugetragen, dass auf dem Oktoberfest keine USK Beamten eingesetzt werden. Warum ist das so? Schließlich werden hier regelmäßig nicht unerhebliche Straftaten begangen? Warum stürmt hier das USK nicht in die Zelte und weist die Täter mit Pfefferspray und Schlagstock zurecht?
Beim Fußball ist das scheinbar vollkommen normal. Jedes Wochenende müssen wir Fußballfans Angst vor der Polizei haben, die jeden Moment austicken könnte. Ich selbst als Unbeteiligte durfte schon mehrfach Bekanntschaft mit der Allzweckwaffe Pfefferspray machen. Können Sie mir erklären, warum hierbei mit zweierlei Maß gemessen wird? Gibt es nun künftig eine Datei "Gewalttäter Wies´n"? Wird es "Wies´n Verbote" für mindestens 3 Jahre geben? Nicht zu vergessen, Stadtverbote und Meldeauflagen für die Täter. 
Der Vergleich mit dem Oktoberfest und dem jährlichen ZIS Bericht ist leider nun mal der treffenste Vergleich und daher bringe ich diesen auch an. Wie uns allen bekannt ist, passiert in einer gesamten Bundesligasaison wesentlich weniger als in den zwei Wochen Oktoberfest. Warum gibt es hier von Seiten der Politik keinen Aufschrei? Nein, den gibt es immer nur, wenn sich die bösen Fußballfans daneben benehmen. Ist schließlich auch medienwirksamer. Ich wäre Ihnen äußerst dankbar, wenn Sie sich mal mit der Thematik genauer befassen würden und die rosarote Wies´n Brille absetzen würden. Des Weiteren sollte man sich einmal überlegen, wie hoch die Anzahl der Verletzten auf dem Oktoberfest wäre, würde man statt normaler Polizisten das USK einsetzen.
Unsere Stadien sind sicher. Gefährlich wird es nur, wenn das bayerische USK anrückt. Das USK und auch die anderen gewalttätigen Polizisten sind der Grund, warum Menschen Angst in den Stadien haben! Auf die Wies´n würde ich mich nicht trauen. Schließlich muss man da täglich befürchten, Opfer einer Straftat zu werden. Aber das kümmert scheinbar weder Sie noch Ihre Kollegen... Wichtig scheint nur, dass man Fußballfans jederzeit diffamieren kann und ihnen jegliche Freiheiten raubt. Da ist dann regelmäßig die Rede von "Kriegsschauplätzen" und "neuen Dimensionen der Gewalt". Ziehen Sie endlich Ihre Prügelknaben zurück und Sie werden sehen, dass es beim Fußball im Vergleich zum Oktoberfest und auch anderen Volksfesten friedlich zugeht.

Kleinere Scharmützel gab und wird es immer geben. Das geschieht aber auch in unseren Schulen. Gibt es eigentlich eine "Datei Schulhofschläger"? Vielleicht sollte man solch eine Datei ebenfalls einführen. Schließlich gibt es auf unseren Schulhöfen und auch in den Klassenzimmern regelmäßig Prügeleien. Oder sollte man das USK vielleicht mal dort positionieren? Werter Herr Herrmann, Gewalt ist kein Problem des Fußballs. Nur in diesem Zusammenhang wird sie extrem aufgebauscht. Ist ja für den Wahlkampf auch sehr praktisch...  
Hören Sie endlich damit auf, uns Fußballfans zu pauschalisieren und vor allem zu kriminalisieren! Es gibt wichtigere Dinge, um die man sich in diesem Land kümmern sollte.

Ich bin sehr gespannt, ob ich eine Antwort Ihrerseits erhalten werde. Wobei meine Hoffnung in diesem Fall durchaus gering ist. Wenn Sie das nächste Mal das Oktoberfest besuchen, passen Sie auf sich auf. Schließlich muss man dort ja quasi um Leib und Leben fürchten. Ich werde den weiteren Verlauf des Oktoberfestes und der dort durchgeführten Straftaten weiterhin verfolgen. Werden Sie das auch tun? Ich wage dies dezent zu bezweifeln. 

Es grüßt

Tamara ...
Fußballfan und keine Gewalttäterin

Montag, 16. September 2013

Heute mal ein Gastkommentar von Stefan W.


Mein Glubb, Nämberch und ich. Das steht für mich aber auch für meine Freunde. Der Blog wurde im Freundeskreis geboren und daher ist es für mich natürlich sehr erfreulich, wenn sich jemand hinsetzt und einen Gastkommentar verfasst. Hier nun quasi die Premiere des Stefan W.:

Der 5. Bundesligaspieltag ist vorbei und unser Verein steht bereits jetzt schon mit dem Rücken zur Wand. Kläglich, ja sogar beschämend ist das Spiel des 1.FC. Nürnberg mit anzusehen. Die Mannschaft lässt zum wiederholten Male alles vermissen, was den Spaß, ein Fußballspiel zu besuchen, ausmachen sollte. Charakter, Leidenschaft, Kampf, Spielwitz, Einsatz, Technik oder taktische Einstellung - sind vom FCN momentan soweit entfernt, wie die Sonne vom Mond oder unsere Defensivabteilung von den gegnerischen Offensivkräften. Schon in München war auffallend, dass ausgerechnet die technisch versierten Spieler des Gegners unheimlich viel Raum bzw. Platz in der FCN-Hälfte hatten! 

Gestern konnten sich die Braunschweiger beim Gegentor den Ball im Strafraum so lange quer legen, bis die Schussbahn frei war. Gegen Augsburg schaffte es die Mannschaft immerhin nach mehr als einer Stunde den ersten Eckball zu erkämpfen, während der Gegner bis zu diesem Zeitpunkt schon sechs davon hatte.  Erschreckend ist der Zustand der Mannschaft, die nach fünf (!!) Spieltagen bereits körperlich und mental erschöpft wirkt. Die Mannschaft, die absolut ideenlos wirkt und von einem Aufsteiger vorgeführt wurde, lässt nichts Gutes für die nächsten Spiele erwarten. Erschreckend sind zudem auch die technischen Defizite bei der Ballannahme; ein Direktspiel ist daher so gut wie unmöglich. Man braucht kein Fußballexperte sein, um dies zu erkennen und daraus seine Schlüsse zu ziehen. Schlimm nur, dass sich diese Situationen in Nürnberg regelmäßig wiederholen und man die Zeichen eigentlich nicht deuten kann. Schon in der Saison 2005/06 hatte man durch den damaligen Trainer W. Wolf eine Hinrunde gespielt, die nicht zu ertragen war und auch die Spiele unter M. Oenning in der Spielzeit 2009/10 waren alles andere als Fußball auf Erstliganiveau. Die Trainer H. Meyer und D. Hecking haben damals das Ruder nach einem Trainerwechsel aus einer ausweglosen Lage nochmals herum gerissen. Wird das nun wieder funktionieren?

Danke an Stefan, dem es ein Bedürfnis war, sich verbal aber höflich auszukotzen. Ich selbst habe dem Ganzen eigentlich nicht besonders viel hinzuzufügen. Meine gestrigen Highlights waren lediglich das schöne oldschool Stadion der Braunschweiger Eintracht und das tolle Wetter. Leider muss ich schon wieder gestehen, dass Schäfer den Glubb gerettet hat. Sonst hätte das Spiel auch ganz anders ausgehen können. Ich hoffe inständig, dass man die Zeichen der Zeit erkennt und schnell handelt. Das Trainergespann scheint einfach nicht an die Mannen auf dem Rasen heran zu kommen und das spiegelt sich ja an der nicht vorhandenen Leistung wider.

Montag, 9. September 2013

Momente, die man nie vergisst - Glubb zu Gast bei Rapid

Viele haben diesem Spiel schon seit Jahren entgegen gefiebert. Am 07/09/13 war es dann endlich so weit. Der Ruhmreiche trat bei Rapid Wien zum Freundschaftsspiel an. Ich bin eigentlich noch immer total geflashed von diesem unglaublich phänomenalen Tag in Wien. Dennoch versuche ich, einige Eindrücke dieses Spektakels wieder zu geben.

Gegen 10.30h traf unsere Reisegruppe in Wien ein und ein Teil von uns machte sich direkt in Richtung Hanappi Stadion auf. Dort deckten wir uns im Zielkauf erstmal schön mit Leberkäs-Weggla und leckerem Gösser Radler ein. Wie vermiss ich die guten alten Zeiten, in denen Dosenbier zur Grundausstattung gehörte. Scheiß Pfandsystem in Deutschland...

Nun ja, weiter geht´s. Maddin und ich machten es uns mit ein paar anderen Leuten vor dem Pub am Stadion gemütlich und warteten auf die Ankunft des Sonderzugs. Die Wiener Staatsmacht positionierte sich in nicht unerheblichen Mengen im Stadionbereich. Warum man an solch einem Tag, der eigentlich im Zeichen der Freundschaft stand, ein enormes Polizeiaufgebot auffuhr, sollten wir nach dem Spiel noch schmerzlich erfahren... 




Mit einiger Verspätung traf dann der Sonderzug von Ultras Nürnberg im Hütteldorfer Bahnhof ein. Lautstarke Gesänge und Unmengen an Pyrotechnik machten die Ankunft perfekt. Spätestens jetzt wurde jedem bewusst, dies würde ein denkwürdiger Tag werden. Gemeinsam mit den Rapidlern machte sich der Tross auf in Richtung Pub, wo man die Stunden vor dem Spiel noch gemütlich miteinander verbrachte, ehe man dann in den Gästesektor ging.













Dort wurde man dann mittels eines Graffitis an einer Hauswand begrüßt. Ob das tatsächlich für uns bestimmt war, sei mal dahin gestellt. 




Hier und da begrüßte man dann natürlich auch noch etliche Gesichter, die man vor dem Spiel noch gar nicht gesehen hatte und dann machten wir es uns erstmal im Gästeblock gemütlich. Da der Sommer in Österreich noch nicht vorbei ist, bevorzugten wir anfangs einen Platz im Schatten. Glubb mal wieder international - da wartete natürlich jeder darauf, dass es schön rauchte und qualmte. Das Zischen beim Entzünden der Bengalos ist einfach ein geiles Geräusch und ließ auch nicht lange auf sich warten. Vom Spiel selbst sah man nicht wirklich viel aber gut, das war ja auch absehbar. Fast die gesamten 90 Minuten wurde gefackelt, gesungen und geklatscht. Absolut überragend! Und man stelle sich vor: niemand wurde verletzt und es schritten auch keine Ordner oder Polizisten ein. Klingt komisch, ist aber so. Die Freundschaft zwischen den beiden Klubs wurde von beiden Seiten absolut emotional zelebriert und selbst ich bekam dann in der Rapid-Viertelstunde Gänsehaut. Das Gefühl, in diesem Block zu stehen, die Freude auf den Gesichtern der mitgereisten Glubberer zu sehen - einfach unbeschreiblich. Gefühle für die Ewigkeit - Momente, die man nie vergisst! Fußball und Emotionen pur. So sollte es immer sein! 











Ach ja, wie schon erwähnt, ging es ja eigentlich um Fußball. Der Glubb gewann das Match 3:1. 

Nach dem Spiel gab es noch eine besonders herzergreifende Überraschung. Tobi, der seit einem schweren Unfall im Rollstuhl sitzt, durfte mit eben diesem auf den Rasen und ließ es sich nicht nehmen, unter Standing Ovations in die Kurve zu kommen. Schon wieder so ein Gänsehaut-Moment...





An dieser Stelle möchte ich euch auch gleich auf die diesjährigen Soli-Tag für Tobi hinweisen. Wäre schön, wenn der ein oder andere sich blicken ließe. 




Nach diesen spektakulären 90 Minuten feierte man dann wieder in bzw. vor dem Pub am Stadion. Die Wiener Staatsmacht wusste die Feierlichkeiten aber ganz genau zu unterbrechen bzw. diesen tollen Tag zu zerstören und tat, was sie immer tut, wenn Langeweile aufkommt.... Hier bleibt nur zu sagen: ich wünsche euch vorab einen schönen 13.12.!!!

Die Jungs und Mädels vom Sonderzug machten sich gegen 21h wieder auf in Richtung Bahnhof. Wir Busfahrer blieben dann noch im Pub bzw. in diversen Lokalitäten rund ums Stadion, bevor unsere Busse mit Verspätung ankamen, um uns abzuholen.
Während wir warteten, fuhr eine Streife vorbei. An und für sich kein Problem, wenn denn der Beifahrer nicht hämisch grinsend seinen Mittelfinger zu uns gestreckt hätte. Und schon wieder happy 13.12.!

Abschließend bleibt nur noch zu sagen, dass es wirklich ein absolut grandioses und unvergessliches Fußballfest gewesen ist. Den Verletzten wünsche ich hiermit gute Besserung. Die Rechtshilfe Rapid möchte ich in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt lassen. Ladet keine Fotos oder Videos von den Geschehnissen nach dem Spiel im Netz hoch. Wendet euch bitte an die Rechtshilfe Rapid. Alle weiteren Infos hier:



Unsere Liebe, unsere Leidenschaft für den Fußball könnt ihr uns nicht nehmen!!!